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Es ist das Narrativ Heuer

Rennstrecken. Rennfahrer. Rennchronographen.
Im Rennsport spielt Zeit eine außergewöhnliche Rolle. Nicht von ungefähr kommt das Zitat "Die Motivation des Rennfahrers, eine Urgrenze, als hätte sie weder Anfang noch Ende. Wie die Zeit." Wer zuerst im Ziel ist, der hat gewonnen. Somit entsteht eine gewisse Hassliebe der Sportler für die Zeit. Im Rennsport sind Präzisionszeitmesser Erfüllungsgehilfen ihrer Funktionalität, denn hinter ihnen liegt weit mehr, als wir zu sehen glauben. Wir verraten Ihnen genauer, was es mit dem Narrativ Heuer auf sich hat.

Schwarz auf die Spitze treiben: Sehr frühe Heuer Autavia aus 1962 mit ihren typischen lanzettförmigen Zeigern, Ref. 3646. 39mm Durchmesser und eine drehbaren Stundenlünette. Mit diesem Modell setzte Heuer neue Maßstäbe in der Sportchronometrie und leitet die Autavia-Bauserie ein.

Landebahnbefeuerung: Autavia der frühen 1970er Jahre. Typisch für diese Ära ist das nun kissenförmige Gehäuse. Diese Version ist bereits mit einem Automatikwerk und einer Datumsanzeige ausgestattet. Die drehbare Lünette ist als Tachymeter ausgeführt.
Symbol als Merkmal eines Milieus: Heuer produzierte sie von 1962 bis 1986, diese Autavia ist aus Mitte der 1960er Jahre, Ref. 2446. Mit Studentotalisatoren und Kaliber Valjoux 72, eines der meistbegehrten Uhrwerke in der Sammlerwelt.

 

Modellvielfalt und Größe. Damit beeindrucken Heuer Sportchronographen

Gerade im Sport ist die Uhr nicht nur eine Uhr. Weder Steve McQueen noch Jochen Rindt oder Gilles Villeneuve trugen ihre Sportuhren nur, um auf der Rennstrecke zu wissen, wie spät es ist. Ihre Uhren waren vielmehr Ausdruck ihrer Identität. In den 1960er und 1970er Jahren war es eine ganz bestimmte Marke, die als Narrativ für die Geschichte der männlich besetzten Motorromantik galt. Sie haben es sich schon gedacht: Es war die Marke Heuer. Eine Marke, deren Uhr für Coolness steht und so zum Teil der Rennuniform wird. Nervenkitzel und Geschwindigkeitsrausch - bis heute hält sich die Mystik, die dieser Art von Uhren innewohnt.

Bunte Kurven: Namensgeber war die Rennstrecke von Montreal. Diese Uhr ist ein Exemplar aus der Serie verschiedener Heuer Chronographen, die nach Rennstrecken benannt wurden. Die Montreal entspricht technisch den späten Autavia-Modellen der 1970er Jahren.


Nicht die Farbe macht das Geschlecht: Der Silverstone Chronograph. Verrundete Quadratform in farblicher Extravaganz. Eine besondere Uhr für außergewöhnliche RennfahrerInnen.


Quadratisch, praktisch, zack:
Heuer Monaco. Formgebender, fast quadratischer Metallblock. Eine von Steve McQueens Lieblingsuhren und berühmte Designikone, die wirkt.



 

Selbstverständnis eines Milieus

Erstaunlicherweise waren es nicht die Marken Rolex mit der Daytona oder Omega mit der Speedmaster, die dieses Feld beherrschten. Nein, es war Heuer. Die Modelle dieser Marke standen für den "wirklichen" Rennfahrer. 1962 kam die Autavia heraus, mit der die Marke Heuer neue Maßstäbe in der Sportchronometrie einleitete. Die Heuer Montreal wurde zudem nach der Rennstrecke in Montreal benannt. Sie sehen, das eine scheint ohne das andere gar nicht zu gehen. Nicht ein Sponsorenvertrag war das treibende Motiv, um eine Heuer am Armgelenk zu tragen, viel mehr war das Tragen der hippen Modelle Ausdruck einer gewissen Romantik. Das Selbstverständnis eines ganzes Milieus vereint in einer Uhr von Heuer. Heute wissen wir - diesen Status muss man erst einaml erreichen können und deswegen kann man nicht über Rennsport sprechen, ohne auch über Heuer zu reden.

Text entnommen und angepasst aus "Das Prinzip* Uhr" für den Blog der Chronothek.

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