Direkt zum Hauptbereich

Motorsport& Vintage-Uhren: Rolex Daytona "Paul Newman"

Auch dieses Wochenende werden die Motoren heulen, wenn das Ventilspiel wieder Oldtimer um sich schart. Wir von der Chronothek sind natürlich wie immer dabei, wenn die größte Rundstreckenveranstaltung für historische Autos in Österreich zum Rennen lädt. Warum Oldtimer und Vintage-Uhren ein "match made in heaven" sind, haben wir bereits in der Vergangenheit erklärt. Heute wollen wir aber einen Mann in den Fokus stellen, der nicht nur für die Uhrenwelt eine wichtige Rolle spielt, sondern auch für den Motorsport.
 
Stimulus: Die "Paul Newman" setzt einen Schlüsselreiz.

Paul Newman und die Daytona

Wer sie besitzt, für den steht nicht ihr Wert im Vordergrund, sondern vor allem Emotionen. Wir reden von der Rolex Daytona "Paul Newman". Sie ist eine Ikone und wird begehrt wie wenige andere. Perfekt erhaltene Exemplare sind heute kaum unter 500.000.- Euro zu finden. Kein Pappenspiel. Aber was ist schon Geld? Wer eine "Paul Newman" besitzt, will nicht zeigen, was er für sie hingeblättert hat. Er handelt aufgrund eines emotionalen Bewertungsmoduls. "Will ich haben", sagt das Gehirn und man kann ihm kaum böse sein.
 
Drück mich: Erste Version eines verschraubten Drückers.

Filmrolle mit Kultstatus: "drive carefully - me"

Als Paul Newman 1969 im legendären Rennfahrerfilm "Winning" die Hauptrolle spielte, wusste er noch nicht, dass er sie auch für Rolex spielen würde. Um in Italien für den Film zu werben, trug er auf Filmpostern eine Rolex Daytona mit einem mehrfärbigen, sogenannten "exotic"-Zifferblatt. Danach folgten unzählige Fotos, auf denen der Superstar im Cockpit von Rennautos sitzend eine Daytona trug. Sie errang Kultstatus und somit bekam dieses Zifferblatt den Spitznamen "Paul Newman". Für Rolex war Newman nie offizielles Testimonial, dafür wurde er in den 1970er-Jahren Amateurrennfahrer. Zum Einstand schenkte ihm seine Frau Joanne Woodward eine Rolex Daytona mit der Referenz 6239 und einer für einen Rennfahrer bedeutende Gravur: "drive carefully - me". Diese Uhr trug er bis zu seinem Lebensende 2008.
 
Die Wirklichkeit darf keine Limits haben: Dreifärbiges "Paul Newman"-Zifferblatt in weiß, schwarz und rot. Sehr selten und verdammt teuer.

Ein Zifferblatt, das sich sehen lassen kann.

Was unterscheidet eine Rolex Daytona "Paul Newman" von einer herkömmlichen Daytona? Das mehrfärbige Zifferblatt macht es aus. Es ist entweder weiß mit schwarzen Hilfszifferblättern oder eben umgekehrt schwarz mit weißen Totalisatoren. Am Zifferblattrand zeigt es eine Fünftel-Sekunden-Einteilung, die in der Farbe den Hilfszifferblättern entspricht. Quadratische Stundenauflagen sowie eine 15-Sekunden-Einteilung sind in Rot gehalten. Ein weiteres Detail in Rot ist der bogenförmige, über dem Stundenzähler angebrachte "Daytona"-Schriftzug, der zuerst nur für den amerikanischen Markt gedacht war und schließlich doch auch im europäischen Markt eingeführt wurde. Die zweifärbige, weiße Variante ist besonders gesucht und wird in Sammlerkreisen als "Panda Dial" bezeichnet. Ab den 1990er-Jahren wurde die "Paul Newman" 6263 mit verschraubten Drückern in Sammlerkreisen immer populärer. Das wirkte sich schnell auf den Preis aus. Hat sie zu Beginn dieses Jahrzehnts umgerechnet etwa noch acht- bis zehntausend Euro gekostet, sind heute originale, perfekt erhaltene Exemplare kaum unter 500.000.- Euro zu finden. Bei dieser Preisentwicklung ist kein Ende in Sicht und da können wir neurowissenschaftlich dahinfabulieren, solange wir wollen.

Text entnommen und angepasst aus "Das Prinzip* Uhr" für den Blog der Chronothek.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Speedmaster und des Weltalls Stille

Wenn wir von Kunden nach einem "Klassiker der Uhrengeschichte" gefragt werden, führen wir sie unter anderem gerne zur Omega Speedmaster. Eine Uhr mit dem Potential, auch noch in hundert Jahren nahezu unverändert populär zu sein. Sie ist der Prototyp einer Uhr, den wir als "Einsteigermodell in den Luxusuhrenmarkt" bezeichnen. Fast ungerecht ist dieses Urteil, gehört sie doch in jede Sammlung und ist oft der Beginn einer tiefen Sammlerleidenschaft - Wir wissen warum! Mondsüchtig: Die Omega Speedmaster Was wäre die Marke Omega ohne ihre Speedmaster, die Uhr, die die NASA offiziell 1969 zum Mond geschickt hat? Nach über 50 Jahren überstrahlt sie auch heute jede andere Sportuhr von Omega. Ihr unvergleichliches Design, die zuverlässige Technik und ein robustes Gehäuse machen sie beliebt und für den Alltag extrem einsatzfähig. Ursprünglich mit dem von Lemania produzierten Kaliber 321 ausgestattet, kam kurz vor der Mond-Mission das überarbeitete Werk 861 zum Einsatz. Erst E...

Ein Freund, ein guter Freund

Die Sportmodelle, die wir Ihnen heute vorstellen, haben Kult-Status und genießen bei ihren Anhängern ein hohes Ansehen. Es ist der Charakter, die Zeitlosigkeit, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Modetrends und ständig wechselndem Zeitgeschmack. Diese Top 5 der Herren-Sportmodelle begleiten uns, seit wir in Uhren denken können und sie kommen uns allein deswegen fast wie alte Freunde vor. Das CHRONOTHEK-Ranking der TOP 5 Herren-Sportmodelle: 1. Rolex Submariner 2. Patek Philippe Nautilus 3. Audemars Piguet Royal Oak 4. IWC Fliegeruhren Chronograph 5. Omega Speedmaster Rolex Submariner: 1953 wurde das erste Modell mit der Referenz 6204 ohne Datum herausgebracht. Im Vergleich zu den heutigen Modellen war es damals etwas kleiner, nicht zu wuchtig und aufgrund der verwendeten Materialien (Plexiglas) und hohlen Bandteilen sehr leicht. Die Wasserdichtigkeit der nachfolgenden Submariner Versionen erhöhte sich im Laufe der Zeit von 100m über 180m bis auf 200m. Ende der 1960er-Jahre kam die Datu...

Beweg dich, trag mich!

Edel und technisch ausgefeilt. Die sogenannten Uhrenbeweger bewegen Zeitmesser mit Automatikwerk, um sie betriebsbereit zu halten. Doch sie können weit mehr. Je schöner und ausgefeilter ihre Erscheinung ist, desto mehr bewegen sie auch uns als Uhrenträger.   Der Würfel schaukelt die Uhr : Der große Vorteil des Würfels ist, dass er die kompakteste Form eines Uhrenbewegers darstellt. Durch Wippbewegung wird der Aufzug betätigt. Die Uhr bleibt unter Spannung.     Notwendiger Uhrenfreund oder unnötiges Accessoire? Die Sinnhaftigkeit, eine Uhr mit automatischem Aufzug zu bewegen, ist ein philosophisches Konstrukt. Man hört oft, dass diese Modelle immer in Bewegung bleiben sollen, damit sie gut laufen und keinen Schaden erleiden. Technisch gesehen ist das aber nicht notwendig. Bei Uhren mit besonderen Komplikationen kann es jedoch von Vorteil sein. Wie wir wissen ist es erforderlich, der Zugfeder Energie zuzuführen, damit eine Uhr laufen kann. Dies geschieht durch das Aufziehen...